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Die 4 Meyerhöfe werden gegründet

Die 4 Meyerhöfe werden gegründet

Ereignis-Datum: 1. Januar 1471

Aus wirtschaftlichen Gründen werden in Lahde die Ländereien des einstigen Klosterhofes, dem Rechtsnachfolger des ehemaligen Nonnenklosters aufgeteilt. So entstehen neben dem Klosterhof vier weitere Meyerhöfe.

Die Loccumer Mönche hatten das 1306 erworbene Dominikanerinnenkloster zunächst zu einem Zweigkloster umgebaut und später zu einem rein wirtschaftlichen Klosterhof herabgestuft. Für die Leitung des Klosterhofs wurde ein Hofmeister eingesetzt, der gemeinsam mit einigen Laienbrüdern die Ländereien bewirtschafteten und die Arbeit der dienstpflichtigen Bauern koordinierte. Der Klosterhof umfasste alleine an Saatland mehr als 400 Morgen, die Jahr für Jahr bestellt werden mussten. Vermutlich fehlte es dem Loccumer Kloster um 1470  an bereitwilligen Laienbrüdern, die in Lahde ihren Dienst verrichten wollten.

So sahen sich die Loccumer Mönche veranlasst, die umfangreichen Ländereien in Lahde auf mehrere Höfe zu verteilen. Sie gründeten 4 weitere Meierhöfe, die jeweils mit ca. 120 Morgen Ackerland ausgestattet wurde. Als Hofplatz bekamen die neuen Meier jeweils ein ausreichend großes Grundstück westlich der Kirche zugeteilt. Lediglich der Klosterhof behielt neben seinen eigenen 120 Morgen noch das ca. 65 Morgen große Mönkefeld, das bis nach Quetzen reichte und die hofnahen Wiesen in der Marsch mit einer Größe von ca. 32 Morgen.

Von den einstigen 4 Meierhöfen und dem Klosterhof bestehen heute nur noch die Meierhöfe 1, 2 und 3. Der Meyerhof Nr. 4 geriet in wirtschaftliche Schieflage und wurde 1754 zwangsversteigert. Aber damit nicht genug. 1831 brannte die Hofstätte bis auf die Grundmauern ab. Die Lahder Chronik berichtet hierzu: Am 16. Mai 1831 in der Mittagsstunde gegen 12 Uhr brach plötzlich Feuer in dem Hockemeierschen Hause Nr. 14 (gemeint war Nr. 4) in Lahde mit der größten Gewalt aus. Obgleich Hülfe durch die Feuerglocke überfleißig herbeigerufen und es derselben an strenger Tätigkeit im Löschen nicht fehlte, so brannte das Haus bis auf den Grund ab, aber auch die Nebengebäude wurden von den Flammen ergriffen und zerstört. Ein Glück, dass die starken Nordostwinde sich gelegt hatten, kein Mensch und Vieh ist beschädigt worden oder ums Leben gekommen. Das meiste Hausgerät wurde gerettet. Der Schreck war indeß sehr groß. Dank dem Höchsten, dass alles so gnädig abging. Wie und wodurch das Feuer entstanden, ist nicht bekannt geworden. Später wurde der Hofplatz von Meyer 1 aufgekauft.

Auch der Klosterhof selbst konnte sich nicht bis in die heutige Zeit erhalten. In den Wirren des 30 jährigen Krieges sahen sich die Loccumer Mönche nicht mehr in der Lage den Mönchshof zu bewirtschaften. Sie verpachteten die Ländereien an die 4 Meierhöfe. Doch auch die Meyerhöfe konnten die Pacht nicht aufbringen. So verfiel der einstige Klosterhof zunehmen, bis sich 1639 mit Johann Philipp Engering ein Käufer fand. Allerding ließ der anhaltende Krieg keinen Wiederaufbau zu, so verfiel das Anwesen auf dem Mönkegarten gänzlich. Nach der Verkündigung des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 wendete sich das Blatt und auch Engering begann mit dem Wiederaufbau. Allerdinge baute er den einstigen Klosterhof nicht am angestammten Platz östlich der Kirche wieder auf, sondern in der Marsch auf dem Werder. Das Flurstück „Auf dem Werder“ in der Marsch war eine kleine Anhöhe in der Nähe des heutigen Festplatzen. Später stellte sich heraus, dass der gewählte Bauplatz doch nicht ausreichend hochwassergeschützt war, was den nachfolgenden Generationen mehrmals zum Verhängnis wurde.

Durch weibliche Erfolge gelangte die Hofstätte später an Johann Philipp Hecker, der dem Hof im Volksmund den Namen „Heckerhof“ verlieh. Menschlich wird der neue Hausherr wohl ein wenig eigensinnig und sonderbar gewesen sein. So entstand an den langen Winterabenden an der heimischen Feuerstätte so manche Sage über den „alten Hecker“, die bis heute von Generation zu Generation weitergetragen wurde.

Weitere Informationsquellen:

  • Lahde einst und Jetzt (Wilhelm Brepohl)  >> Buch
  • Aus der Geschichte der Lahder Meyerhöfe (Wilhelm Brepohl)  >> Beitrag
  • Lahder Sagen zum Heckerhof (Wilhelm Gerdes)  >> Beitrag

 






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