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Die erste urkundliche Erwähnung

Die erste urkundliche Erwähnung

Ereignis-Datum: 2. Februar 1168

Am 1. Februar 1168 heiratete Heinrich der Löwe im Mindener Dom in zweiter Ehe seine Gemahlin Mechthild, die Tochter des englischen Königs Heinrich II.

Aus Dankbarkeit schenkte Heinrich dem Dom zu Minden eine Curia, einen Haupthof in Lothe, später Lahde genannt. Dieser Urkunde verdanken wir heute die erste namentliche Nennung unseres Heimatortes Lahde. Im Fürstbistum Minden besaßen die Sächsischen Herzöge, die aus dem Geschlecht der Billunger stammen, verstreute und nicht zusammenhängende Besitztümer. So wurden damals wirtschaftliche Verwaltungseinheiten zusammengefasst, die einem Haupt- oder Fronhof unterstanden (lateinisch Curia). Von einem solchen Haupthof wurde in der Regel etwa 30 bis 40 Hufe verwaltet. Eine Hufe entsprach in etwa der Größe eines Bauernhofes mit 30 Morgen Ackerland. Dieser Haupthof hatte die Aufgabe, alle Abgaben einzusammeln und die Dienstleistungen einzutreiben, die dem Grundbesitzer und Obereigentümer zustanden. Somit könnte Heinrichs Geschenk durchaus einen Umfang von bis zu 1200 Morgen aufgewiesen haben.

Die Schenkungsurkunde ist heute im Original leider nicht mehr vorhanden. Allerdings gibt es eine alte und zweifelfrei wortgetreue Abschrift. Hier heißt es unter anderem: “ … Daher tun wir allen jetzigen und künftigen Gläubigen kund, dass wir zu unserem und unserer Eltern Seelenheil unser kraft Erbrechts an uns gelangtes Allod, nämlich die Curia Lothe zusammen mit allen zu ihr gehörenden bebauten und unbebauten Ländereien, Weiden, Wiesen, Mühlen, stehenden und fließenden Gewässern, mit den jetzt die Curia bewohnten Hörigen, ihren Kindern und deren Nachkommen – die Höfe jedoch, die zu dieser Curia gehören, nehmen wir von dieser Schenkung aus – der Kirche des Heiligen Petrus und des Heiligen Gorgonius in Minden mit Zustimmung unseres rechtmäßigen Erben, unserer lieben Tochter Gertrud, durch eine freie Schenkung übertragen haben. …“

Heinrich selbst wurde um 1130 geboren und stammte aus dem Geschlecht der Welfen. Er wurde 1142 Herzog von Sachsen und 1156 auch Herzog von Bayern. Um 1148 heiratete Heinrich seine erste Frau Clementia von Zähringen. Aus der Ehe ging kein männlicher Nachkomme hervor. Nach 14 Jahren verstößt Heinrich schließlich seine erste Frau. Die Trennung wurde mit der zu nahen Verwandtschaft begründet, die nach kanonischem (kirchlichen) Recht ein Ehehindernis war. Für Heinrich dürften aber auch politisch Gründe eine große Rolle für die Heirat mit der englischen Königstochter Mathilde gespielt haben. Die Ehe mit der erst 12 jährigen Mathilde brachte Heinrich neue strategische Impulse und einen nicht unerheblichen materiellen Gewinn. Die Mitgift seiner Frau betrug 5102 £.

1177 kam es dann zum Zerwürfnis zwischen Heinrich und seinem Vetter dem König Friedrich Barbarossa. Heinrich wurde auf Bestreben mehrere Fürsten gestürzt und musste sich nach Südengland ins Exil begeben.

Weitere Informationsquellen:

  • Lahde einst und jetzt (Wilhelm Brepohl)>> Buch
  • Die Kirchenvisitationsprotokolle des Fürstentums Minden von 1650 (Hans Nordsiek) >>Internet





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