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Die Kirche zu Lahder

Die Kirche zu Lahder

Ereignis-Datum: 1. Januar 1206

Die Lahder Kirche wird erstmals im Jahr 1206 als „parichia de Lothe“ (Pfarrei Lahde, früher Lothe) urkundlich erwähnt. Damit gab es in Lahde spätestens ab diesem Jahr einen eigenständigen Pfarrbezirk. Der damalige Zuschnitt des Pfarrbezirkes hat sich bis in die heutige Zeit kaum verändert. Zur Kirchengemeinde Lahde gehörten damals schon Quetzen, Bierde mit Borstel, Raderhorst (teilweise), der südliche Teil von Ilserheide und das Dorf Gorspen, der später zur Bauerschaft Gorspen-Vahlsen erweitert wurde.

Ursprünglich gehörte der Pfarrbezirk Lahde zur Mutterkirche Windheim die neben Windheim selbst auch die Pfarrbezirke Lahde/Bierde, Heimsen, und Wiedensahl umfasste. Einer These nach entsprachen die Standorte der einstigen westfälischen Mutterkirchen denen der sächsischen Gogerichte. Demnach wurde damals bewusst in der Nähe zum Gerichtspatz eine Kirche, bzw. Kapelle erbaut. Windheim war früher Standort eines Gogerichtsplatzens der Billunger. Der These folgend, könnten die Ursprünge der Windheimer Kirche bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen.

Wann genau die Lahder Kirche, bzw. Kapelle erbaut wurde, ist leider nicht bekannt. Es ist zu vermuten, dass sie in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert, also vor 1150 als grundherrschaftliche Eigenkirche (Kapelle) der Billunger oder der Welfen, errichten wurde.

Einige Jahre später, in der Schenkungsurkunde Heinrichs des Löwen von 1168, also bei der ersten urkundlichen Erwähnung der Ortschaft Lahde, wird die Kirche jedoch nicht erwähnt. Vermutlich gehörte sie zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu der, als Schenkung aufgeführten Curia Lahde, sondern lag bereits auf einem abgetrennten Grundstück, einem Kirchhof. Ob sie noch herzogliche Eigenkirche oder schon Pfarrkirche unter herzoglichen Patronat gewesen ist, bleibet offen. Im Jahr 1206 jedenfalls war die Kirche eindeutig zu einer Pfarrkirche erhoben.

Das Patronat über Kirche und Pfarre gelangte nach 1206 als Lehen (Leihgabe) der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg in die Hände der Edelherren zum Berge. Als der Edelherr Wedekind III.  mit Erlaubnis des Bischofs Kono von Minden 1265 neben der Pfarrkirche Lahde ein Dominikanerinnenkloster gründete, trat er das Patronatsrecht über Lahde mit Einwilligung der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg an den Dominikanischen Orden ab. Die Dominikaner übten das Patronatsrecht bis 1306 aus. Im Rahmen der Klosterverlegung von Lahde nach Lemgo tauschen die Dominikaner das Patronat über die Lahder Kirche mit dem Patronat über die Lemgoer Kirchen, die dem Grafen Simon I. zur Lippe gehörte. Vermutlich wollten die Lahder Schwestern das Recht über die Lahder Kirche nicht den Loccumer Mönchen überlassen. Simon I. hatte jedoch kein besonderes Interesse an dem Patronatsrecht im fernen Lahde. So schenkte er es 1309 dem Konvent des Klosters Loccum, die ihr Recht über die Lahder Kirche bis 1819 ausübten.

Weitere Informationsquellen:

  • 100 Jahre Kirche Lahde (Heinrich Rötger) >> Buch
  • Das Dominikanerinnen Kloster Lahde (Jürgen Nahrwold) >> Beitrag





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