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Auf (Up) den Höfen

Besitzstand und Flurformen von Lahde vom Jahr 1828, Stadtarchiv Petershagen

Das Land zwischen dem Lahder Bruch und der Kaiserkuhle, westlich des alten Helweges (der Straße nach Windheim) heißt Auf den Höfen. Hier lag neben einem jungbronzezeitlichen Urnengräberfeld, auch das Dorf Nordlothe. Beides wurde im Jahr 1950 beim Bau der Kraftwerksiedlung durch das Landesmuseum untersucht*2.

Dem Ort Nordlothe kam in der Zeit des Lahder Klosters eine besondere Bedeutung zu. Das einstige, vermutlich schwach besiedelte Gebiet aus der Vorzeit bauten die Loccumer Mönchen gezielt zu einem bewohnten Gegenpol zum Ort Kerklothe an der Lahder Kirche aus. Durch geschickte Landkäufe und Schenkungen bemühten Sie sich, ihren örtlichen Einfluss gegenüber dem Lahder Kloster ausbauen. Diese Bestrebungen endeten mit dem Umzug der Lahder Nonnen nach Lemgo. In der Zeit von 1311 bis vermutlich 1317 verlegten sie auch die Tauf- und Pfarrkirche nach Nordlothe. Im Gegenzug stuften Sie die Lahder Kirche zu einer Kapelle herunter, in der Hoffnung, so ihr zurückgezogenes Klosterleben auch in Lahde besser vor der Bevölkerung zu schützen. Im Zusammenhang mit den alten Lahder Namen und Legenden sei hier auch noch erwähnt, was aus dem einstigen Ort Nordlothe im Laufe der Jahrhunderte wurde. Wann genau die Bewohner die Siedlung verlassen haben ist leider nicht bekannt. Allerdings findet sich ein Hinweis zu ihren Verbleib in einem Aufsatz von Annette Römbke aus dem Jahre 1968. Sie berichtete, dass die einstigen Bauern von Nordlothe sich vermutlich im 17. Jahrhundert an die Straße Vor der Reihe ansiedelten. Der Volksmund erzählte damals (1968), dass die Nordlother Bauern auch „Rechlinger Buren“ genannt wurden. Sie errichteten ihre Häuser rechtwinklich in einer Reihe an der alten Mindener Straße, wobei die Hausgiebel einheitlich zur Straße ausgerichtet wurden. Die Scheunen befanden sich jeweils auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Unterstützt wurde diese Vermutung dadurch, dass diese Bauern im Feldkataster 1828 ihren Grundbesitz fast ausschließlich in den Fluren Up den Höwen und im Alten Feld hatten *9.

Der Name Auf den Höfen in seiner männlichen Form weist lauf Flurnamenkunde tatsächlich darauf hin, dass hier früher bewohnte Höfe standen. Dem gegenüber meinte die weibliche Form damals lediglich das Ackerland, welches zu einem Hof gehörte*1. Auf diesen Fall kommen wir später bei den Spissen Höwen zurück.

Eine Sage berichtet hierzu folgendes: Auf den Höfen standen drei sächsische Edelhöfe und an der Kaiserkuhle stand das Kaiserschloss Karls des Große. Bei einem Hochwasser versank das Schloss. Alle hundert Jahre erhob es sich wieder für kurze Zeit aus der Tiefe, bis einmal die Schlossfrau hervortrat und einem Vorrübergehenden zuwinkte. Durch den Strudel, der sich in der Kuhle bildete, wurden auch die 3 Edelhöfe weggerissen.

*1  Friedrich Brinkmann: Was der Hermann Meyer über Lahde und die Flurnamen wusste.
*2  Annette Römbke: Das Ortsbild Lahde und seine geschichtliche Aussage  https://www.lahde-weser.de/ortsgeschichte/
*3  Gisbert Strotdrees: Im Angang war die Woort.






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