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Das Dominikanerinnen
Kloster Lahde

 

 

Erstellt: März 2021
Verfasser: Jürgen Nahrwold

Vermutlich werden heute nur noch wenige wissen, dass vor mehr als 750 Jahren in Lahde ein Kloster stand. Es war sogar das zweitälteste Frauenkloster in Norddeutschland. Damit erfuhr Lahde, früher Lothe genannt, eine europaweite Beachtung. Sogar der damalige Papst schaute mit Wohlwollen und moralischem Beistand auf Lahde. Heute erinnern neben der Klostermühle nur der Flurname „Mönkegarten“ und der Straßenname „Am Mönkegarten“ an die damaligen Zeiten. Dabei waren es gerade diese Ereignisse, die Lahde zu dem gemacht haben, was wir heute unsere Heimat nennen. Allerdings konnte sich das dominikanische Kloster in Lahde nur 41 Jahre halten, ehe die Nonnen ihr Kloster nach Lemgo verlegten mussten und die Zisterziensermönche aus Loccum die Lahder Klostergüter übernahmen.

Die Geschichte um das Lahder Kloster wirft viele Fragen auf. Wie kam das Kloster ausgerechnet nach Lahde? Welche Rolle spielte der Edelvogt Wedekind vom Berge hierbei? Wie kam es zu den feindseligen Auseinandersetzungen mit dem Kloster Loccum und warum wurde letztendlich der streitbare Edelherr Simon I. zur Lippe zum segensreichen Ausweg für die Nonnen?

Spannende Fragen, die neugierig machen, der Entstehungsgeschichte unserer Heimat mal tiefer zu beleuchten. Die damaligen Zeiten waren

hart und spannend zugleich. Oftmals standen die Ereignisse auf „Messers Schneide“ und Lahde hätte womöglich eine ganz andere Entwicklung erlebt.

In der Dokumentation „Aus der Geschichte des Lahder Dominikanerinnen Klosters“ soll diesen Frage nachgegangen werden und es finden sich zahlreiche Ereignisse, die Lahde letztendlich zu dem Ort gemacht haben, wie wir ihn heute kennen.

Hierbei geht es jedoch nicht darum neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu präsentieren. Die wenigen noch vorhandenen historischen Quellen sind weitgehend erforscht. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich bereits zahlreiche namhafte Historiker mit der Klostergeschichte auseinandergesetzt. In dieser Dokumentation geht es vielmehr darum, die zahlreichen unterschiedlichen Werke in einen gemeinsamen Kontext zu stellen. So entsteht für uns heute ein recht umfassendes Bild, mit dem wir uns ein wenig in das harte Leben unserer Vorfahren im frühen Mittelalter hineinversetzen können.

Die Dokumentation umfasst insgesamt 6 Kapitel:

1. Der Bettelorden auf seinem Weg von Südfrankreich nach Lahde
Wie kam es zu der Gründung des Dominikanischen Ordens und welche Ideologie verfolgt der Prediger- und Bettel-Orden? Was führte den 3. Ordensleiter, Johannes von Wildeshausen, im Jahr 1230, nach Minden und wie kam es bereits 6 Jahre später zur Klostergründung in Minden? 

2. Die Klostergründung, Lahde erfährt eine europaweite Beachtung
Wie wurde in der damaligen Zeit die religiöse Frömmigkeit verstanden und welche Rolle spielte die Frau dabei? Wer waren die Hauptakteure bei der Planung und Realisierung eines Frauenklosters und wie kam es zur Entscheidung, dieses Kloster ausgerechnet in Lahde zu errichten?

3. Das geordnete Leben im Lahder Frauenkloster
Wie kann man sich die inneren Strukturen und die Abläufe im Lahder Nonnenkloster vorstellen? Wie waren die Arbeiten unter den Chor- und Laienschwestern aufgeteilt. Welche Verhaltensregeln galten für die dominikanischen Nonnen und wie wurden sie von ihren dominikanischen Brüdern in Minden unterstützt?

4. Die kurze Blütezeit inmitten einer feindlichen Nachbarschaft
Was ist heute noch von der wirtschaftlichen Entwicklung des Klosters bekannt? Was berichten die noch vorhandenen Urkunden über Stiftungen, An- bzw. Verkauf der Klostergüter, sowie den Rechtsstreitigkeiten mit den feindseligen Nachbarn?

5. Der traurige Abschied und der Umzug in eine neue Zukunft
Wie kam es zu dem schwerwiegenden Entschluss, Lahde wieder zu verlassen? Welche Rolle spielte der Edelherr Simon von der Lippe beim Umzug? Was ist heute noch über die beschwerliche Reise bekannt und wie wurde der freudige Einzug in Lemgo gefeiert?

6. Der Lahder Bildteppich, ein textiles Tagebuch
Noch während ihrer Zeit in Lahde fertigten die Nonnen einen aufwendig gestickten Lahder Bildteppich an, der die Geschichte des Lahder Klosters beschreibt. Wie sahen die Nonnen selbst ihre damaligen Erlebnisse? Welche geschichtlichen Ereignisse sind in den insgesamt 8 Szenen dargestellt und wo liegen die Unterschiede zwischen dem Lahder und dem heutigen Lemgoer Bildteppich?






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