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Die Geschichte der Realschule

Lahde einst und jetzt
von Wilhelm Gerdes
(Ausgabe 23, Oktober 2006)

1966 plante die Gemeinde Lahde die Errichtung einer Realschule. Innovativ war der Gemeinderat Lahdes schon immer. Begünstigt auch durch die Finanzmittel des Kraftwerkes. 1954 war ein neues Volksschulgebäude an der Schulstraße eingeweiht worden. Als von der Bezirksregierung in Detmold die Genehmigung erteilt worden war, sollte es schnell gehen. Es musste eine Übergangslösung gefunden werden. So wurden an das Volksschulgebäude zwei Pavillonklassen gesetzt.

Es wurden zwei Eingangsklassen gebildet. Die ersten Lehrer waren Herr Nolting und Frau Becker, als Schulleiter wurde Herr Brinkmann berufen. Da die Schule schnell wuchs, wurden kurze Zeit später drei weitere Klassenräume aufgestellt, der eine Raum wurde als Naturwissenschaftsraum hergerichtet, in dem auch physikalische Experimente an einem Experimentiertisch durchgeführt werden konnten.

1969 begann man mit dem Aufbau eines neuen Realschulgebäudes auf der anderen Seite des Bultweges. In dieses Gebäude zog dann auch die 1969 gegründete Grundschule, da die Realschule im Wachsen begriffen, noch nicht alle Klassenräume benötigte. In der alten Volksschule verblieb die aus der alten Volksschule hervorgegangene Hauptschule, bis auch sie ein eigenes neues Gebäude neben der Realschule bekam.

1972 zog die Grundschule über den Bultweg zurück in das ehemalige Volksschulgebäude und wurde damit auch Nutznießer der Pavillonklassen. Sie waren viele Jahre normale Klassenräume, wurden aber im Laufe der Jahre zu Nebenräumen wie Werkraum und Musikraum degradiert. Später zogen schulferne Gruppen in sie ein, die vor allen Dingen nachmittags und abends die Räumlichkeiten nutzten. Musikschule, Mädchentreff und Probenraum für den Jugendchor hießen die Nutzer.

Der Zahn der Zeit hatte sehr an der Bausubstanz genagt. Die Fußböden waren teilweise durchgefault, die Flachdächer undicht. Ständig regnete es irgendwo durch. Die Neonlampen fielen teilweise während des Unterrichts von den Decken. Auch das verwendete Baumaterial kam immer häufiger in die Kritik. Asbestplatten waren verarbeitet worden. Die Sorge der Schulleitung und der Eltern wurde Rechnung getragen und es wurden Raumluftmessungen durchgeführt, die aber keine Feststellung von Schadstoffen erbrachte. Mit dem Ersatzbau für die abgängigen Pavillons an dem Haupthaus 1996 war ihr Schicksal besiegelt. Weil ihre Beseitigung mit großem Aufwand betrieben werden musste und sehr teuer war, wurde die Entfernung immer weiter herausgezögert. In den Sommerferien 2006 rückte dann eine Abrissfirma aus Hannover spezialisiert auf Asbestentsorgung mit schwerem Gerät an. Nach 40 Jahren ständiger schulischer Nutzung wurden die Pavillons, die der jetzige Schulleiter der Grundschule als Barackentrakt bezeichnete, entfernt. In ihnen waren viele Schüler zu Haus: Die ersten Realschüler, die 9. Schuljahre, die als Mittelpunktschule von den Schülern aus Lahde, Frille, Quetzen, Gorspen-Vahlsen, Wietersheim, Bierde, Ilserheide und Raderhorst gebildet wurden, und Generationen von Grundschülern. So ist ein Stück Lahder Schulgeschichte beendet.

Herausgeber: Ortsheimatpfleger Wilhelm Gerdes mit Unterstützung der Kulturgemeinschaft






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