Skip to content Skip to main navigation Skip to footer

Der plattdeutsche Abend in Lahde war ein toller Erfolg

21. März 2025

Am 21. März 2025 konnte die Interessengemeinschaft Heimatgeschichte Lahde wieder mehr als 60 Gäste zu einem ganz besonderen Themenabend begrüßen. Im Mittelpunkt stand diesmal „de ohle Sproake user Öllern und Grootöllern“. Über viele Jahrhunderte hinweg war Plattdeutsch die vorherrschende Sprache – eine Sprache, die uns heute fremd erscheint und doch zugleich vertraut ist.

Der Abend bot eine bunte Mischung aus Gastbeiträgen, die nicht nur so manche Erinnerung an alte Zeiten weckte, sondern auch zahlreiche Lahder Dönekens, die für Erheiterung sorgten.

Eine ganz besondere Freude war es, die Plattdeutsch-AG der Nachmittagsbetreuung des Grundschulverbands Lahde-Frille zu erleben. Die junge Truppe begeisterte mit ihren Sketchen und Liedern, die sie unter der Leitung von Hanna Döhrmann Flitner und Gudrun Dammeier ausgesprochen professionell vortrugen. Bei ihrem Lied „Herrn Pastor sein Kauh“ stimmte auch das Publikum mit ein.

Marianne Meyer erzählte aus den Erinnerungen von Friedel Otto, wie es damals so mit dem „Verreisen“ war, egal ob mit dem „Nienburger“ nach Minden, oder auch mal etwas weiter weg, bis nach Amerika. Helga und Reinhard Pleitner hatten ihre Gedanken über den Lebenskreislauf auf dem Lande zusammengestellt. Von der Geburt bis zum Tod wurden auch in Lahde Gebräuche und Traditionen gepflegt, die zum Teil noch bis in die heutige Zeit hineinreichen.

 

Auch der Gendarmerie-Oberwachtmeister Ziegenfuß durfte an diesem Abend nicht fehlen. Über viele Jahre hinweg sorgte der strenge Gesetzeshüter in Lahde für Recht und Ordnung. Wer mit ihm aneinandergeriet, musste schnell mal mit einer Strafe rechnen.

Einen weiteren Höhepunkt bildeten die Erinnerungen und Gedichte unseres Heimatdichters Hermann Dreier, der in besonderer Weise mit seinem Heimatdorf Lahde verbunden war. Vorgetragen wurden die Verse von seinem jüngsten Sohn, Horst Dreier, der extra von Gießen angereist war. Nicht nur seine „Jugenderinnerungen“, auch seine humorvollen Verse, wie beispielsweise „Die Ratten“, sorgten für schöne Erinnerungen an längst vergangene Zeiten.

Zwischendurch erzählte Harald Bulmahn einige erheiternde Geschichten, die schon Friedrich Brinkmann jun. zusammengestellt hatte. Nicht nur „Dei kranken Schwiene“, die beim „Kreuger“ (Lahder Krug) einen über`n Durst getrunken hatten, sondern auch „De wille Kauh“, die von Quetzen bis zur Weser unterwegs war, sorgten für viel Begeisterung

Renate Meyer machte sich so ihre Gedanken über den Wandel der Zeit und die Veränderungen in Lahde. Unter der Überschrift „Würn dat no Tien“ berichtete sie mit ihrer lebhaften und erheiternden Art, vom Lahder Höhlenforscher, von Kocks Änne, die beim „Milchholen“ viele Kartoffel schälen musste, und den Glückslosen der Lahder Handballfrauen.

Zum Abschluss kam Gerd Hempen noch mal zu Wort mit seinen Dönekens, die er in den 1990er Jahren gemeinsam mit Friedrich Brinkmann jun. auf Kassette festgehalten hatte.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Plattdeutsche Abend ein toller Erfolg war. Leider wurde die alte Sprache in den 1950er Jahren weitgehend aus dem öffentlichen Leben verdrängt. Heute wird sie oftmals nur noch von der älteren Generation gesprochen. Vermutlich wird sie in einigen Jahren weitgehend verschwunden sein – doch vielleicht gibt uns die junge Plattdeutsch-AG des Grundschulverbandes Lahde-Frille neue Hoffnung.

Fotorückblick






Back to top