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Historische Gebäude in Lahde

Lahde einst und jetzt
von Wilhelm Gerdes
(Ausgabe 22, Juni 2007)

Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, wie viele historische Gebäude und Bauwerke unsere Ortschaft Lahde in den letzten 40 – 50 Jahren verloren hat?

Ich möchte Ihnen beim Aufzählen helfen:

Die alte Apotheke, Vor der Reihe
Die beiden Denkmäler am Bismarckplatz,
das alte Forsthaus,
das Hotel und Gaststätte Tonne,
die Lindenallee an der Loher Str. vor wenigen Monaten.

Die alte Apotheke wurde abgerissen wegen eines Verkehrsengpasses, hier konnte nicht einmal
der Spruchbalken des Hauses beim Abbruch gerettet werden.

Das Hotel und Gaststätte Tonne wurde durch einen Brand vernichtet.

Das alte Forsthaus war ein Spekulationsobjekt und fiel trotz mehrerer eingeforderter Erhaltungsmaßnahmen in sich zusammen. Ein Brand vernichtete die Reste, die nur noch abgerissen werden konnten. Selbst die Scheune war nicht mehr zu retten. Die historische Mauer ist aufgebrochen, um den neu entstehenden Parkplatz der Zahnarztpraxis erreichbar zu machen. Dadurch soll die Verkehrssituation an der Schillerstraße entschärft werden.

Die beiden Denkmäler auf und neben dem Bismarckplatz mussten weichen, weil sie der Neugestaltung des Bismarckplatzes im Wege standen.

38 Lindenbäume wurden an der Loher Str. gefällt, weil sie dem stark zunehmenden Verkehr im Wege standen. Sie waren 56 Jahre alt geworden und kerngesund. In der Ratssitzung vom 02.02.1950 wurde ihre Anpflanzung auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Huxoll beschlossen. Im Ratsprotokoll hieß es: Auf Antrag wird mit 6 Stimmen beschlossen, 100 Stück kleinblättrige Linden zur Bepflanzung der Loher Str. durch die Amtsverwaltung bestellen zu lassen. Jetzt kann der Verkehr noch ungehinderter und schneller die Loher Str. befahren. Der Alleecharakter der Straße ist dahin. Da die Loher Str. in der Vergangenheit von der Dorfstraße zu einer Kreisstraße geworden ist, führte der Bauhof des Kreises die Fällungsarbeiten durch. Der Kreis hat zwar die Neuanpflanzung von Linden veranlasst, wie lange aber wird es dauern, bis ein ähnliches Straßenbild entstehen wird. Viel schlimmer für die Einwohner wird die Situation, wenn die Bahn AG den natürlichen Schallschutz durch die Fällung der auf ihrem Gelände stehenden Bäume wie geplant und bereits markiert durchführen lässt.

Andere Städte und Kommunen versuchen eine intakte Umwelt und ihre historischen Gebäude und Denkmäler zu erhalten. In Lahde stimmen wir dem Fortschrittlichkeitsdenken kommentarlos zu. Schade, meine ich. Fortschritt muss vor Erhaltenswertem zurückstehen. Man muss nach Alternativen suchen und nicht den einfachsten Weg gehen.

Gott sei Dank hat der Kirchbauverein Lahde die richtigen Zeiten erkannt und versucht die Lahder Kirche mit seinen gesammelten Spenden zu erhalten. Dafür hat er viel zu wenige Mitglieder. Wir werben touristisch mit dem einmalig in Deutschland vorkommenden Ensemble Kirche und Wind-Wassermühle. Werden sich die Lahder einbringen, wenn es um den Erhalt der Mühle geht, oder werden sie sich dem Fortschrittsgedanken hingeben und stillhalten, wenn ein weiteres historisches Highlight der Gemeinde Lahde verschwindet? Machen Sie mit, wenn es zur Gründung einer Mühlengruppe Lahde kommt!

 

Herausgeber: Ortsheimatpfleger Wilhelm Gerdes mit Unterstützung der Kulturgemeinschaft Lahde






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