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Kaiserkuhle (Kaisergarten)

Besitzstand und Flurformen von Lahde vom Jahr 1828, Stadtarchiv Petershagen

Unterhalb der alten Siedlung Nordlothe liegt das Flurstück Kaiserkuhle oder auch Kaisergarten. Wie der Name schon vermuten lässt, handelte es sich um eine tiefer gelegene Fläche. Der Namenszusatz „Kaiser“ lässt sich nur mit den Sagen begründen, der diesem Ort über Jahrhunderte hinweg anhaftete. Hier trafen sich über Jahrhunderte die Hochwassermassen, die vom Süden und Westen hereinströmten, bildeten ggf. in einer Strudelbewegungen die Kuhle und flossen über den Lahder- und Jösser Bruch vor Jössen wieder im alten Flussbett ab. Für die Menschen in der damaligen Zeit sicher ein finsterer und beängstigender Ort, der für Sagen wie geschaffen war.

Wilhelm Seele erzählt die Sage zur Kaiserkuhle in seinem Aufsatz Mindener Heimatblätter noch ein wenig anders. Zur Vollständigkeit sei sie hier noch angefügt:

Hier (Kaiserkuhle) habe eine Schlacht zwischen den Franken unter Karl dem Großen und den Sachsen unter Wittekind stattgefunden. Nach seinem Sieg habe der Frankenkaiser dort Höfe anlegen lassen und an der Stelle, wo heute die Kaiserkuhle ist, einen Edelhof gebaut. Der Name Kaiserkuhle hat zu verschiedenen Deutungen und Erzählungen Anlass gegeben. Mir ist in Lahde nur folgende Fassung bekannt geworden:

„An der Stelle, wo heute die Kaiserkuhle liegt, stand in alten Zeiten ein großes, schönes Schloss mit vielen Türmen und Zinnen. Es wohnte darin ein mächtiger König mit seiner Gemahlin und seinen Prinzen und Prinzessinnen mit einem großen Hofstaat. Plötzlich ist das Schloss mit allen seinen Bewohnern in die Tiefe gesunken. Aber alle hundert Jahre, um Mitternacht, kommt es eine Stunde wieder hervor. Wehe dem Wanderer, der um diese Zeit vorbeikommt! Er wird von dem hellen Lichtglanz angezogen. Die Prinzessinnen führen ihn ins Schloss, und er bleibt hundert Jahre verzaubert.“






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