Skip to content Skip to main navigation Skip to footer

Technischer Fortschritt in Lahde

Lahde einst und jetzt
von Wilhelm Gerdes
(Ausgabe 12, Januar 2005)

Bitte setzen Sie sich 100 Jahre in der Geschichte zurück. Wie sah damals das Leben in den Lahder Familien aus? Heute drücken wir selbstverständlich auf den Knopf und schon erleichtert uns der elektrische Strom das Leben. Ohne Strom nichts los. Es wäre die größte Katastrophe, wenn über einen längeren Zeitraum der Strom ausfallen würde. Unser so gewohntes Leben käme vollständig zum Erliegen. Heizung, Licht, Spülmaschine, Waschmaschine, Fernseher, Computer, Video usw. wären nicht mehr nutzbar. Stellen Sie sich dieses Horrorscenario vor, dann sind wir wieder in der Zeit vor 100 Jahren.

Über die technische Entwicklung von Lahde möchte ich Ihnen etwas in diesem Ortsheimatpflegerblättchen erzählen.

Vor 100 Jahren saßen die Lahder Familien bei Öllampen und Kerzenschein abends zusammen. Man stand mit den Hühnern auf und ging auch mit ihnen ins Bett. Erst 1923 wurde Lahde durch das EMR an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.

Heute sind wir in der Mediennutzung professionell. Telefonisch erreichbar zu sein ist überall möglich, egal wo man sich befindet. Wir nutzen das Telefon schnurlos, benutzen Internet und bieten mit bei Ebay. Ich habe bei meinen Recherchen eines der ersten Telefonbücher von Lahde aus dem Jahr 1914 gefunden. Bitte sehen Sie sich die Anzahl und die Namen der Teilnehmer an.

Heute fahren wir in 12 Minuten mit dem Auto nach Minden. Ein ganzer Tag ging damals mit dem Fahrrad oder mit der Postkutsche drauf, um die Kreisstadt für dringende Erledigungen zu besuchen. 1923 war die Bahnstrecke Minden – Nienburg mit dem Bahnhof Lahde fertig. Die Beförderung von Personen und Fracht war regelmäßiger und schneller möglich.

Seit 1954 haben wir in Lahde die öffentliche Wasserversorgung. Vorher hatte jedes Haus seinen eigenen Brunnen. Mit dem Aufstauen der Weser durch das Stauwerk versalzten die Hausbrunnen. Die Gemeinde musste die öffentliche Wasserzufuhr planen.

10 Jahre später begann die Abwasserentwässerung mit einem Kanal in der Fährstraße. Wir nehmen diese technischen Neuerungen wie selbstverständlich hin. Jedes Haus in Lahde ist mittlerweile an den Fortschritt angeschlossen. Damals hatte Lahde ein eigenes Klärwerk, das die gereinigten Abwässer über die Aue in die Weser abführte. Heute werden die Lahder Abwässer regional in Leteln entsorgt. Alles selbstverständlich heute. Die technische Entwicklung hat uns alle dreimal überholt und unsere Vorfahren hätten diese Entwicklung nie voraussehen können.

Herausgeber: Ortsheimatpfleger Wilhelm Gerdes mit Unterstützung der Kulturgemeinschaft






Zurück zum Anfang