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Erinnerungsstätte Arbeitserziehungslager Lahde

Auch in Lahde hat die NS Zeit ein dunkles Kapitel in der Geschichte hinterlassen.

Das Arbeitserziehungslager Lahde wurde 1943 durch die Leitstelle der Gestapo Hannover gegründet, um für die Bauprojekte rund um das Lahder Kraftwerk, Gefangene als Zwangsarbeiter einzusetzen. Zuvor hatten Mitarbeiter der Gestapo Dienststelle Hannover unter der Leitung von SS-Obersturmbannführer Johannes Rentsch, Kontakt zum Ortsbürgermeister in Lahde aufgenommen und angekündigt ihr Arbeitserziehungslager Liebenau nach Lahde zu verlegen.

In Lahde sollte dringend benötigte Strom für die Kriegsindustrie produziert werden. Bereits im Jahr 1941 begannen die Arbeiten an dem Kraftwerk, das letztendlich jedoch erst 1951 unter der Leitung der PREAG (Preußische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft) fertiggestellt wurde. Für die reibungslose Kohleversorgung musste die Weser bis zum Mittellandkanal für größere Lastkähne schiffbar gemacht werden. So wurde auch der Bau der Staustufe Petershagen in Angriff genommen. Aufgrund des kriegsbedingten Arbeitermangels entschied sich die Führung zwei Jahre nach Baubeginn dazu, vorrangig Zwangsarbeiter einzusetzen. Hierzu wurde das Lager in Liebenau, das Zwangsarbeiter für die Pulverfabrik in Liebenau einsetzte, nach Abschluss der dortigen Bauarbeiten aufgelöst und nach Lahde verlagert.

Dieses Foto entstand in der NS Zeit und zeigt die Lagerbarracken. Es wurde heimlich und unter Todesgefahr aufgenommen. Es ist heute das einzige fotografische Zeugnis dieser menschenverachtenden Einrichtung. Es war damals streng verboten Fotos vom Lageraufbau zu erstellen.

Anzumerken ist noch, dass die Lahder Verwaltung oder auch der Bürgermeister in ihren Funktionen keinen Einfluss auf die Abläufe und die Zustände im Lager nehmen konnten. Das Lager war ausschließlich der Gestapo unterstellt.

Nachdem diese dunkle Zeit über viele Jahre in der Lahder Bevölkerung verdrängt wurde, entstand 1995 in unmittelbarer Nähe des Lagers ein Ort der Erinnerung. Ein Gedenkstein unter einer weißen Birke und eine Informationstafel sollen als Erinnerung und als Mahnung zugleich dienen. Hier findet jedes Jahr im April eine Gedenkfeier mit den Schülerinnen und Schülern der Realschule Lahde und der Hauptschule Petershagen statt. Etwa 700 Menschen haben in dem Lager ihr Leben verloren.

Im Jahr 2021 wurde die Gedenkstätte um ein beeindruckendes Zeitzeugnis ergänzt. Der ehemalige Stadtheimatpfleger Hermann Kleinebenne hat über Jahre hinweg auf dem Gelände Baumaterialien des einstigen Lagers eingesammelt, die nach und nach zum Vorschein kamen. Diese wurden in einer 120 l Gabione ausgestellt. Sie zeigen die einzelnen Bruchstücke schichtweise von der Kanalisation bis zum Dach.






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