Das Museum liegt im Petershäger Ortsteil Heimsen und erzählt die Geschichte der heimischen Heringsfänger, die einen Teil ihres Lebens fernab der Heimat auf hoher See verbrachten.

Ende des 18. Jahrhunderts heuerten die Kleinbauern an der Mittelweser jeweils für ein halbes Jahr auf holländischen Fangschiffen an, um für ihre Familie das dringend benötigtes Geld zum Überleben zu verdienen. Es war in unserer Region die Zeit der weitverbreiteten Arbeitslosigkeit. Die Bauern benötigten keine weiteren Tagelöhner und auch die Handwerksberufe stießen wegen des Überangebotes an ihre wirtschaftlichen Grenzen. So bot sich den nachgeborenen, also nicht erbberechtigten Söhnen kaum die Möglichkeit, eine eigene Existenz aufzubauen. Es begann die Zeit der „Hollandgänger“, die im Frühjahr mit ihrer Sense nach Holland zogen, um dort das Gras zu mähen. Aus den so entstandenen Kontakte an der Küste entwickelte sich schnell auch das Interesse an der vermutlich lukrativeren „Heringsfängerei„. Die Arbeit war hart und gefährlich, aber schon mit dem Gehalt einer Fangsaison ließ sich in der Heimat eine kleine Existenz gründen.

Im Heringsfängermuseum erhalten die Besucher einen Einblick in das entbehrungsreiche Leben zwischen der rauer See und dem kargem Ackerboden der Heimat.