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Klostermühle Lahde

Die erste urkundliche Erwähnung der Klostermühle Lahde geht auf das Jahr 1292 zurück. Sie wurde vom dominikanischen Nonnenkloster Lahde errichtet, das westlich der Kirche auf dem Mönkegarten stand. Vermutlich wurde die Klostermühle, die ursprünglich nur als Wassermühle angelegt war, gleich nach der Klostergründung im Jahr 1265 erbaut. Denn eine Mühle gehört zu den lebensnotwendigen Anlagen eines jeden Klosters. Mussten sie doch das von den Bauern gelieferte Zehntkorn mahlen. Mit dem Verkauf der Lahder Klostergüter im Jahr 1306 ging die Mühle in den Besitz des Zisterzienserklosters Loccum über.

In den Wirren des dreißigjährigen Krieges (1618 – 1448) war auch das Kloster Loccum in Geldnot geraten und musste sich bei Johann Philipp Engering aus Döhren 1500 Thaler leihen. Zur Sicherheit setzten sie die Klostermühle ein. Falls das Kloster mit seinen Zahlungen im Rückstand bliebe, konnte Engering die Mühle für sich nutzen oder auch anderen überlassen. Es sollte fast 75 Jahre dauern, bis das Kloster in der Lage war, diese Schuldverschreibung wieder einzulösen. Die Mühle war inzwischen auf dem Erbweg oder durch Abtretung in den Besitz eines W. H. von Danckelmann, bei der Mindener Regierung gelangt. Am 04.10.1701 quittiert er den Empfang der 1500 Taler und überließ damit dem Kloster wiederum das Besitzrecht an der Mühle, die weiterhin nur als Wassermühle betrieben wurde.

Im Jahr 1750 verkauft das Loccumer Kloster die Mühle an Justus Heinrich Hohmeier für 225 Talern. Außer dem einmaligen Kaufpreis musste noch alljährlich eine Pacht bezahlt werden. Sie betrug für die Lahder Mühle 71 Taler. Es sollte noch einmal mehr als 100 Jahre dauern, bis auch der Erbpacht abgelöst wurde. Im Jahr 1855 erwarb der damalige Müller Claasen die Mühle als uneingeschränktes Eigentum. Mit dem Kauf löste Classen damals auch den Erbzinsvertrag gegenüber Loccum ein.

 

Ein weiteres Jahrhundert später, im Jahr 1876 ging die Mühle in den Besitz der Familie Meyer über. Doch die ersten Jahre standen unter keinem guten Stern. Es kommt zu einem Brand in der Wassermühle. Der Müller Carl Gottlieb Meyer musste die Mühle zum großen Teil neu aufbauen. Bei der Gelegenheit sollte sie gleich modernisiert und erweitert werden. Die Mühle sollte zu einer Wind- und Wassermühle ausgebaut werden. So könnte die Mühle unabhängig vom Wasserstand der Aue mahlen. Dabei stieß der Müller jedoch auf den Wiederstand der umliegenden Bauern, die den Weg über die Auebrücke bei der Mühle mit ihren Fuhrwerken dringend benötigten. Sie erklärten, dass dieser Verkehr durch die so dicht am Weg stehende Windmühle gefährdet wäre, weil die Pferde scheuen.

Nach zähen Verhandlungen erklärte sich der Müller schließlich bereit, an der Windmühle ein Blendwerk anzubringen, sodass die Pferde die Flügel nicht sehen konnten. Daraufhin erlaubte die Regierung am 14.08.1879 den Bau der Mühle und wies das Amt Lahde an, die polizeiliche Baugenehmigung zu erteilen.

Allerdings waren die hölzernen Flügel auch wartungs- und reparaturbedürftig. Hinzu kamen die wirtschaftlich schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahre in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bis 1980 besaß die Mühle weder Galerie noch Flügel, da diese während der Polenzeit als Brennholz genutzt wurden. Der Wiederaufbau ab 1950 beschränkte sich lediglich auf die Maschinen und den Innenausstattung. 1980 erhielt die Mühle dann aber mit Hilfe des Mühlenvereins eine neue Galerie, einen neuen Kopf sowie seine repräsentativen Flügen. Mit dem Tod des letzten Müller Karl Meyer und seiner Frau Luise ist die Mühle nicht mehr in Betrieb. Jedoch haben ihre Töchter die Mühle nicht nur erhalten, sondern zu einer Sehenswürdigkeit in Lahde gemacht. Jedes Jahr kommen zahlreiche Besucher um die einzigartige Mühle mit ihrer spannenden Geschichte zu besichtigen und zu erleben.

 

Wie die heutige Eigentümerfamilie auf ihrer Homepage Klostermühle-Lahde schreibt, sind Sie herzlich eingeladen, vor Ort auch einen Blick hinter die Mühlentür zu werfen oder die Aussicht auf der Galerie zu genießen. Schließlich ist die Lahder Klostermühle nahezu einzigartig. Deutschlandweit gibt es nur noch zwei Mühlen in der Kombination als Wind- und Wassermühle.

Die Mühle öffnet jeden Tag von 10.00 bis 18.00 Uhr ihre Türen und ermöglicht Ihnen einen einmaligen Blick in die Technik einer komplett ausgestatteten Mühle.

Adresse

Meierhöfe 5
32469 Petershagen

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