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Vogelbrink

Deutsche Grundkarte, Stadtarchiv Petershagen

Der Name Vogelbrink spricht auf dem ersten Blick für sich. Vielleicht war es ein eingefriedigtes Flurstück, das mit seinem Vogelreichtum zur Namensgebung beitrug.

Denkbar ist aber noch eine weitere Deutung. Der „Vogelbrink“ könnte auch von dem einstigen Flächenmaß „Vorling“ abstammen. Der Vorling war in Westfalen über Jahrhunderte hinweg eine allgemein bekannte Maßeinheit für ½ Morgen Land. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts verlor diese Maßeinheit zunehmend an Bedeutung und geriet in Vergessenheit*1.

Auf dem Vogelbrink wurden schon recht früh Gebäude errichtet. Die Geschichte hierzu begann bereits im Jahr 1639. In den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges erwarb der „Doctor der Arznei, Johann Philipp Engering“ aus Döhren den einstigen Klosterhof mit seinen verfallenen Gebäuden, die damals schon seit 160 Jahren neben der Lahder Kirche auf dem Mönkegarten gestanden haben. Der neue Besitzer zog es jedoch vor, das Gebäude nicht wieder am angestammten Platz, sondern in der Marsch auf dem Werder aufzubauen *2.

Wie eigentlich zu erwarten war, bereitete das Weserhochwasser dem Hof immer wieder Probleme. So errichtete Engering auf dem Vogelbrink zusätzlich zwei Vorratsscheunen oder Stallungen, die auch als Notunterkunft genutzt wurden. Später, im Jahr 1708, ging der Hof  auf dem Werder an Johann Conrad Hecker über, der die Hoferbin des bei Hochwasser ertrunkenen Sohnes von Engering geheiratet hatte.

Die Scheunen auf dem Vogelbrink blieben erhalten und bekamen im Laufe der Zeit neue Besitzer. Ob das einstige Baugrundstück tatsächlich damals einen halben Morgen Land umfasste und zur Namensgebung führte, lässt sich leider nicht mehr klären.

*1  Gisbert Strotdrees: Im Angang war die Woort.
*2  Wilhelm Brepohl: Lahde einst und jetzt, Festschrift zur 800 Jahr Feier






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