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Ziegel, Strom und Strömung

Erschienen: 2022
Verfasst: Hermann Kleinebenne
HerausgegebenEigenverlag

Die Kulturgemeinschaften Lahde und Petershagen
präsentieren im Selbstverlag der Ortsheimatpflege
ein Buch von Hermann Kleinebenne

Ziegel, Strom und Strömung
Infrastruktur und Geschichte der Arbeitslager an der Mittelweser in Lahde und Petershagen 1936-1945

 

Vorwort:
Ab 1933 vollzog sich angesichts der politischen und wirtschaftlichen Neuordnung des Deutschen Reiches ein radikaler Übergang von einer
parlamentarischen Demokratie zu einer zentralistischen und nach dem Führerprinzip ausgerichteten Diktatur.

Die Reichsregierung verfolgte nach der Übernahme der politischen Macht zügig eine Anzahl von priorisierten nationalen Projekten zur Verstärkung der deutschen Gesamtwirtschaft, die angesichts der Zielsetzung eines wirtschaftlich günstigen Transports von Rohstoffen und einer Stromerzeugung aus Kohle und Gewässerkraft auch die Mittelweserregion betrafen und erhebliche Anteile wasserbaulicher Maßnahmen enthalten sollten.

Entsprechend dem Titel dieser Dokumentation wurden ab Mitte der dreißiger Jahre die Ziegelproduktion in Petershagen-Heisterholz, die Stromerzeugung in Lahde und das Strömungsverhalten der Mittelweser zu bestimmenden Parametern für die überregionalen Wirtschafts- und
Rüstungsaktivitäten im Reichsgebiet. [. . .]

[. . .]C.2. Barackenensemble der Bauverwaltung
Der Schwerpunkt der, Kraftwerkbaustelle in Lahde-Nord lag unmittelbar neben dem Schleusenkanal. Dort sollten die wesentlichen Komponenten Kesselhaus, Maschinenhaus und Schornstein errichtet werden. Dort sollte auch der Kühlwasserkanal unter schwierigen Bedingungen den Schleusenkanal und die Aue in je einem Düker unterqueren, bis er in der Nähe des Stauwehrs in die Weser einmündete.

Am Schleusenkanal in Höhe der Kraftwerkbaustelle lag auch der Hafenstandort, wo das Kohlenlager entstehen sollte. Der alternative Transport der Steinkohle über den bogenförmig verlaufenden Bahndamm sollte bis zur Einmündung des „Petershäger Weges” in die L 559 führen.
Die Baracken der Bauverwaltung sollten ursprünglich in fußläufiger Entfernung zum Zentrum der Baustelle liegen. Der Übersichtsplan der PREAG für den Kraftwerkbau hatte den Standort angesichts der bedeutenden beteiligten Unternehmen ursprünglich südlich der Teilbaustelle von Kesse- und Maschinenhaus (heute am westlicher Ende der Straße „Kraftwerksiedlung”) ausgewiesen. Die Infrastruktur des Baracken-
esembles setzte sich zunächst aus zwei Verwaltungsbaracken und einer Küchenbaracke nebst einigen Garagen- und Fahrradstellplätzen zusammen.

Mit der fortlaufenden Erschließung der Kraftwerkbaustelle im Jahre 1942 wurde das geplante Barackenlager jedoch tatsächlich im Zusammenhang mit der Verlegung und Reaktivierung des Stauwehrlagers und mit einer veränderten Raumordnung im Wegedreieck von Fährstraße und Landesstraße 559 aufgebaut. Den Führungskräften von PREAG, Polensky & Zöllner, AEG und weiteren Unternehmen, die ihre Privatquartiere
in der Ortschaft Lahde bezogen hatten, standen dort vergleichsweise komfortabel eingerichtete Büroräume zur Verfügung. [. . .]

Hermann Kleinebenne

ISBN  978-3-756-84537-8. Preis 22,00 Euro. 
E-Book: 15,99 Euro. 

Das Jahrbuch kann ab dem 1. Dezember 2022 über den Buchhandel bezogen werden. Das E-Book wird in der ersten Woche seines Erscheinens zu einem Aktionspreis von 10,99 Euro angeboten werden.






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