Die Lahder Kirche kann heute auf eine mehr als 870 jährige Geschichte zurückblicken. Sie wird in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden sein. Ein genaues Datum lässt sich heute leider nicht mehr belegen.
Im Jahr 1892 war die alte Kirche zu klein und wurde komplett abgetragen und ein Jahr später begann der Neubau. Zuvor wurden alle wertvollen Inventarstücke, wie die Bestuhlung, die Türen, die Kanzel sowie vermutlich auch der Altar verkauft. Der Erlös floss in den späteren Neubau. Im Jahr 1921 erwarb schließlich der Kreis Altena die ehemalige Lahder Kanzel und ließ sie in der Burgkapelle der Museumsburg Altena einbauen, wo sie noch heute zu besichtigen ist.
Die Kanzel aus dem Jahr 1570 ist aus Eichenholz gefertigt und steht auf einer verzierten Säule mit ca. 25 cm Durchmesser. Sie besteht aus 6 Seiten, einer geometrisch achteckigen Grundfläche mit ca. 1 Meter Durchmesser. Jede der 6 Seiten ist mit einer erhabenen Säulenstruktur umrahmt, und mit kunstvoll verzierten Holzkassetten ausgefüllt. Die Holzkassetten wiederum sind mit aufwendig gefertigten Intarsien (eingelegte Holzstücke) aus dunklem Eichenholz und hellem Ahorn verziert. Die Intarsien mit ihrem filigranen Spiel aus „Hell“ und „Dunkel“ spiegeln eine räumliche Tiefe mit „Licht“ und „Schatten“ wieder. Im oberen Bereich der 6 Seiten bilden weitere Verzierungen mit Intarsien, sowie einem großzügig überstehenden Handlauf den Abschluss. Im unteren Bereich werden die 6 Seiten zum Teil mit aufwendig geschnitzten und vorstehenden Rankmustern, einer Jahreszahl und einem Wappen verziert. Insgesamt bietet die Kanzel so ein interessantes Spiel aus echten, erhabenen Ornamenten und einer vorgetäuschten räumlichen Plastizität durch die kunstvolle Anordnung von hellen und dunklen Holzpuzzle. Wie der Kunsthistoriker Ulrich Althöfer von der ev. Kirche von Westfalen treffend beschreibt: „Ein feines Spiel von Schein und Sein, von Ebene und räumlicher Tiefe, das die handwerkliche Meisterleistung unterstreicht.“