Die Errichtung der Lahder Klostermühle geht, wie der Name schon verrät, auf das Lahder Kloster zurück. Allerdings wurde sie zunächst als reine Wassermühle erbaut. Über das genaue Baujahr liegen leider keine urkundlichen Berichte vor. Sie wird vermutlich kurz nach der Klostergründung im Jahre 1265 entstanden sein, da eine Mühle seinerzeit als lebensnotwendige Ausstattung eines Klosters angesehen wurde. Schließlich musste der tägliche Mehlbedarf für die Bevölkerung und das Kloster abgesichert werden.
Im Jahre 1292 untersagt eine Urkunde den Lahder Nonnen ein übermäßiges Anstauen der Aue, damit die flussaufwärts gelegene Talmühle noch ordnungsgemäß betrieben werden konnte. Zwischen Talmühle und der Klostermühle legt die Aue eine Strecke von ca. 1,8 km zurück. Dabei beträgt ihr Gefälle ca. 2,3 m.
Nach dem Klosterverkauf an die Loccumer Mönche verfiel die Mühle zunächst und wurde später wieder aufgebaut. Zur Zeit des 30-jährigen Krieges, im Jahre 1628 verpfändete das Loccumer Kloster die Mühle für 1.500 Taler. Erst 73 Jahre später war das Kloster in der Lage, die Schuldverschreibung wieder einzulösen. Der im Jahre 1720 eingeführte Mühlenzwang konnte der Lahder Klostermühle nur wenig schaden, da sich die Mühle noch im Klosterbesitz befand. Im Jahre 1750 wurde die Mühle dann an Justus Heinrich Hohmeier verkauft, danach brechen die Informationen ein wenig ab.
Gut hundert Jahre später wird Gottlieb Meyer aus Mindenerheide als neuer Besitzer genannt. Allerdings wurde die Mühle 3 Jahre später durch einen Brand zerstört. Daraufhin entschloss sich der junge Müller dazu, die neue Mühle gleich als Wind- und Wassermühle aufzubauen. Die Baugenehmigung wurde mit der Auflage erteilt, dass die Windmühle zusätzlich über ein Blendwerk verfügen müsse, damit die Pferde nicht vor den Mühlenflügeln scheuten. Somit entstand eine kombinierte Wind-Wasser-Mühle von der es heute nur noch zwei Bauten in ganz Deutschland gibt.
Während der Polenzeit wurde der Innenaufbau der Mühle zerschlagen und als Brennholz verfeuert. Nach der Polenzeit war es Karl Meyer, der die Mühle wieder neu aufbaute. Ab 1930 wurde die Mühle allerdings nur noch als reine Wassermühle betrieben, und über viele Jahrzehnte prägte der flügellose Mühlenrumpf das Ortsbild. Mit Unterstützung durch den Mindener Mühlenverein erhielt die Klostermühle im Jahre 1982 wieder ihre Flügel und ist damit wieder ein touristisches Wahrzeichen von Lahde.
Eine ausführliche Dokumentation finden Sie hier:
Quellennachweis und weitergehende Informationen zum Thema:
1. Mein Heimatdorf Lahde, Band 1 (Von Wasser und Mühlen und von der Kirche)
2001, Heinrich Rodenbeck (Buch)
2. Die Lahder Mühlen
um 1950, Dr. Großmann (Dokumentation im Kommunalarchiv Minden)
3. Lahde einst und jetzt, Ausgabe 21 (Die Lahder Klostermühle)
2007, Wilhelm Gerdes (www.lahde-weser.de/die-lahder-klostermuehle/)