Lahder Flurnamen, ihre Bedeutung und ihre Sagen
Themenabend 12. Mai 2023
Unter dem Motto „Lahder Geheimnisse, Verlorenes neu entdecken“ veranstaltete die Interessengemeinschaft Heimatgeschichte Lahde am
12. Mai 2023 den ersten Themenabend. Im Mittelpunkt dieses Abends stand die Vorstellung der Interessengemeinschaft (IG) sowie eine Zeitreise in die Ortschaft Lahde mit ihren alten Flurnamen und ihren Sagen.
Der Abend fand einen sehr positiven Anklang bei den ca. 30 Zuhörern. Auch die anschließende Diskussionsrunde führte zu einem lebhaften Austausch, in dem zahlreiche interessante Details angesprochen wurden.
Die IG Heimatgeschichte möchte die Geschichte unserer unmittelbaren Heimat erforschen, für zukünftige Generationen erhalten und in der heutigen Zeit interessant und zugleich lebendig in Erinnerung rufen. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat es in Lahde immer wieder engagierte Mitmenschen gegeben, die sich für die Geschichte unserer Heimat eingesetzt haben. Diese Tradition möchten die IG gerne aufgreifen und fortführen.
Unter dem o.g. Motto sind weitere Veranstaltungen geplant, die möglichst im Wechsel zwischen Ortsspaziergang und Vortragsabend stattfinden sollen.
Im Jahre 2020 fand sich eine kleine Gruppe Lahder Bürger als Interessengemeinschaft zusammen, die sich in lockerer und zwangloser Runde treffen. Jeweils am ersten Montag bzw. Dienstag im Monat trifft man sich und plaudert über Geschichtliches oder auch Aktuelles. Jeder bringt sich dabei so ein, wie er gerade kann oder möchte.
Lahde hat viele spannende Geheimnisse, die nur darauf warten entdeckt zu werden. Hierbei bilden alte Dokumente und Fotos eine wichtige Grundlage. Aber auch die Erinnerungen jedes Einzelnen von uns, die oftmals aus den Erzählungen der Großeltern oder Eltern stammen, sind äußerst spannende und erhaltenswerte Puzzelteile unserer Heimatgeschichte. Allerdings geht mit jedem Generationswechsel ein Teil davon für immer verloren. Gerade an dieser Stelle möchte die Interessengemeinschaft ansetzen und dieses geschichtliche Wissen für unsere nachfolgenden Generationen erhalten.
Sie sind herzlich eingeladen uns dabei zu unterstützen. Hierbei ist es egal, ob Sie sich aktiv an der Interessengemeinschaft beteiligen möchten, oder ob Sie uns teilhaben lassen an Ihrem persönlichen Wissensschatz oder ihren alten Fotos. Sie sind uns immer herzlich willkommen!
Im Mittelpunkt des ersten Themenabends standen die Lahder Flurnamen, ihre Bedeutung und ihre Sagen. Die Lahder Flurnamen sind mittlerweile weitgehend in Vergessenheit geraten. Heute finden wir sie nur noch in einzelnen Straßennamen wie dem „Bultweg“, „Auf der Höge“ oder auch der „Wolfskuhle“. Aber welche Bedeutung haben diese Namen und wie kam es zur Namensgebung der damaligen Flurstücke?
Viele spannende Fragen, die auch eng verbunden sind mit dem Lahder Sagenschatz. Im Rahmen des Vortrags wurde unter anderem auf die Geschichte des alten Koppelhauses eingegangen, das 1307 vom Mindener Bischof als Vorwerk errichtet wurde. Einerseits diente das Koppelhaus als „vorgelagerte Wehranlage“ zur Absicherung des Petershäger Schlosses, gleichzeitig diente es als Wirtschaftsbetrieb für 500 Morgen des bischöflichen Landbesitzes. Die alte Koppelbäuerin erzählte die Geschichte des Soldaten Solling während der französischen Besetzung.
Auch die Sage des feudalen Schlosses wurde aufgegriffen, die dem Flurstück Kaiserkuhle seinen Namen gab. Die sumpfige und feuchte Wolfskuhle war für unsere Vorfahren lange Zeit ein finsterer und beängstigender Ort. Hier lebte einst der gefürchtete Böxenwulf, der den Menschen gerne auf den Rücken sprang, wie eine Sage berichtet. In diesen westlichen Ausläufern des Schaumburger Waldes, weit abseits der Lahder Gemeinschaft wurde einst das Forsthaus erbaut. Später ging dieses Gebäude in den Besitz der Familie Gieseking über, aus dem unser weltberühmter Pianist stammt.
Auch die Geschichte des alten Heckerhofes auf dem Werder kam zur Sprache. Dieser sagen-umwobene Hof fand ebenfalls Niederschlag im Lahder Sagenschatz. Damals, wenn es draußen dunkel wurde, saßen unsere Vorfahren am heimischen Feuer und erzählten gerne die Geschichten vom alten Hecker. Dieser besaß finstere Kräfte und konnte sich in einen schwarzen Hund verwandeln. Wenn seine Knechte und Mägde nicht fleißig genug waren, trieb er sie in seiner Hundegestalt zurück an die Arbeit.
Die gesamte Dokumentation zu den Lahder Flurnamen finden Sie auf der Homepage der Kulturgemeinschaft Lahde: https://www.lahde-weser.de/lahder-flurnamen
Wenn von den Lahder Flurnamen die Rede ist, darf auch unser Lahder Heimatdichter nicht fehlen. In seinem Gedicht „Min Heimatdorp“, berichtet Hermann Dreier, wo er sich in seiner Jugendzeit, um 1915, in Lahde so überall herumgetrieben hat.
Zum Abschluss gab es noch einen Ausblick auf die weiteren Aktivitäten der Interessengemeinschaft. Im September ist ein Dorfspaziergang geplant, bei dem die Teilnehmer nicht nur die Natur erleben, sondern auch vieles über die Ortsgeschichte erfahren werden. Der genaue Termin, sowie die inhaltliche Gestaltung stehen noch nicht final fest und werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Sprechen Sie uns an:
Jürgen Nahrwold (Sprecher)
Tel: 0151/288 777 01
Mail: jnahrwold@t-online.de
Klaus Schwarze (Vertreter)
Tel: 05702/1690
Mail: klaus.schwarze@ewe.net